Gestalterische Prozesse

Ein Gestaltungsprozess erscheint nicht selten diffus und unkontrolliert. Doch eigentlich sind Gestaltungsprozesse einfach zu erfassen – zumindest im Nachhinein auf einer Reflexionsebene. Und sowieso – diffus und unkontrolliert kann sehr produktiv sein.

Beobachtet man eigene oder fremde Gestaltungsprozesse, so lassen sich drei allgemeine Aspekte beschreiben: die Orientierung, das Bewusstsein und das Verhalten. Zu diesen drei Aspekten lassen sich etwas vereinfacht folgende Konstitutionen beschreiben:

  • Orientierung: prozessorientiert, zielorientiert, zweckorientiert
  • Bewusstsein: bewusst, unterbewusst/intuitiv, nichtbewusst
  • Verhalten: zulassen, agieren, reagieren

Diese Aspekte lassen sich zu verschiedenen Muster kombinieren, womit ein Grossteil der Gestaltungsprozesse erfasst werden kann. So kann in einer prozessorientierten Phase intuitiv reagiert werden. Oder in einem zweckorientierten Moment bewusst etwas zugelassen werden. Auch ist es möglich, nichtbewusst zu reagieren, was etwa in einem Team je nach Gestaltungsprozess als ein produktiver Impuls genutzt oder als ein störender Reiz wahrgenommen werden kann.

Die drei Gestaltungsaspekte lassen sich zudem auf die Gestalterischen Strategien anwenden, die ich hier – der Vereinfachung oder auch dem Spielzwang wegen – ebenfalls auf drei Hauptstrategien gestalte:

  • 1 – GENERIEREN
    • Bilden (Erfinden)
    • Abbilden (Nachahmen)
    • Auswählen (Finden)
  • 2 – VERÄNDERN
    • Reduzieren
    • Ergänzen
    • Transformieren/ Interpretieren
  • 3 – KOMBINIEREN
    • Ordnen und Umordnen
    • Konstruieren/ Zusammenfügen
    • Verbinden/Vereinen

Kombinatorisch besteht nun eine Fülle verschiedener Gestaltungsprozessen, mit denen sich spielen lässt – in der eigenen Praxis sowie in der Pädagogik und Rezeption. Eine bewusste Auseinandersetzung damit wird dann wertvoll, wenn Teile davon sich ins Intuitive einverleibt haben oder vergessen wurden.